Höre meine Stimme

Höre meine Stimme

Höre meine Stimme,
denn sie ist die Stimme der Opfer aller Kriege
und der Gewalt zwischen den Menschen und Völkern.

Höre meine Stimme,
denn sie ist die Stimme aller Kinder,
die leiden und leiden werden,
wenn die Völker auf den Krieg und die Waffen vertrauen.

Höre meine Stimme,
wenn ich dich bitte, die Menschen mit
der Weisheit des Friedens,
der Kraft der Gerechtigkeit und
dem Glück der Freundschaft zu erfüllen.

Höre meine Stimme
denn ich spreche für die Menschen aller Länder und Zeiten,
die den Krieg nicht wollen und bereit sind,
den Weg des Friedens zu gehen.

Höre meine Stimme,
und schenke uns die Fähigkeit und die Kraft,
auf Hass immer mit Liebe zu antworten,
auf Ungerechtigkeit mit ganzer Hingabe an die Gerechtigkeit,
auf Not mit unserem eigenen Beitrag,
auf Krieg mit Frieden.

O Gott, höre meine Stimme
und schenke der Welt für immer deinen Frieden.

(Johannes Paul II. in Hiroshima)

Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter, als er sie vorgefunden hat. Krieg ist ein Versagen der Politik und der Menschheit, eine beschämende Kapitulation, eine Niederlage gegenüber den Mächten des Bösen. Halten wir uns nicht mit theoretischen Diskussionen auf, sondern treten wir in Kontakt mit den Wunden, berühren wir das Fleisch der Verletzten. Schauen wir auf die vielen massakrierten Zivilisten als „Kollateralschäden“. Fragen wir die Opfer. Achten wir auf die Flüchtlinge, auf diejenigen, die unter atomarer Strahlung oder chemischen Angriffen gelitten haben, auf die Frauen, die ihre Kinder verloren haben, auf die Kinder, die verstümmelt oder ihrer Kindheit beraubt wurden. Achten wir auf die Wahrheit dieser Gewaltopfer, betrachten wir die Realität mit ihren Augen und hören wir ihren Berichten mit offenem Herzen zu. Dann können wir den Abgrund des Bösen im Innersten des Krieges sehen, und es wird uns nicht stören, als naiv betrachtet zu werden, weil wir uns für den Frieden entschieden haben.

Papst Franziskus (Fratelli tutti 261)