Warum es keinen Krieg geben kann – ein chinesisches Märchen
Warum es keinen Krieg geben kann – ein chinesisches Märchen
Zwischen zwei Völkern drohte ein Krieg auszubrechen.
Auf beiden Seiten der Grenze lagerten sich die Heere.
Auf beiden Seiten schickten die Feldherrn Kundschafter aus.
Sie sollten herausfinden, wo man am leichtesten in das Nachbarland einfallen könnte.
Beide Kundschafter kehrten zurück und berichteten ihren Feldherren:
Es gibt nur eine einzige Stelle an der Grenze, wo wir in das andere Land einfallen können.
Überall sonst sind hohe Gebirge und tiefe Flüsse.
An dieser Stelle aber, so erzählten sie, hat ein Bauer sein Feld.
Er wohnt dort in einem kleinen Haus mit seiner Frau und mit seinem Kind.
Sie haben sich lieb. Sie sind glücklich.
Ja, es heißt, sie sind die glücklichsten Menschen der Welt.
Wenn wir über das kleine Feld ins Feindesland einmarschieren,
zerstören wir das Glück.
Also, so sagten die Kundschafter, kann es keinen Krieg geben.
Das sahen die Feldherren dann auch wohl oder übel ein,
und der Krieg fand nicht statt – wie jeder Mensch begreifen wird.
In der Bibel gibt es die bezeichnende Stelle:
»Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu
Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert
erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Jesaja 2,4).