„Erzähle, worauf du vertraust…“

„Erzähle, worauf du vertraust…“

Heiliger Geist, unermessliche Gabe, du öffnest Wege,
der Welt die frohe Botschaft des Evangeliums zu bringen.
Die ganze Kirche trägt Zeichen deiner Botschaft.
Zeichen deiner Liebe, die all jenen Kraft,
Leben und Freude schenkt,
denen es daran mangelt – in ihren Familien,
in christlichen Gemeinschaften, an den Rändern,
an die du uns sendest.
Komm in die Herzen aller Gläubigen,
damit wir selbst Zeichen werden für das Evangelium in der Welt.
Du schenkst uns den Mut,
uns einander von unseren Sorgen und Hoffnungen zu erzählen.
Wir vertrauen auf dich.
Amen.

Fr. Olivier Quenardel OSCO – Gebet zum Diasporasonntag

 

 

Gebet

„Wusstest du schon, dass die Nähe…“

Wusstest du schon,
dass die Nähe eines Menschen gesundmachen, krankmachen, tot oder lebendig machen kann?
Wusstest du schon,
dass die Nähe eines Menschen gut machen, böse machen, traurig und froh machen kann?
Wusstest du schon,
dass das Wegbleiben eines Menschen sterben lassen kann,
dass das Kommen eines Menschen wieder leben lässt?
Wusstest du schon,
dass die Stimme eines Menschen einen anderen Menschen wieder aufhorchen lässt,
der für alles taub war?
Wusstest du schon,
dass das Zeithaben für einen Menschen mehr ist als Geld,
mehr als Medikamente, unter Umständen mehr als eine geniale Operation?
Wusstest du schon,
dass das Anhören eines Menschen Wunder wirkt,
dass das Wohlwollen Zinsen bringt,
dass ein Vorschuss an Vertrauen hundertfach auf uns zurückkommt?
Wusstest du schon,
dass Tun mehr ist als Reden?
Wusstest du das alles schon?
Wusstest du auch schon,
dass der Weg vom Wissen über das Reden zum Tun unendlich weit ist?

Wilhelm Willms, Priester und Schriftsteller, (aus: Der geerdete Himmel)

 

Gebet zu Maria – von Papst Franziskus

Gebet zu Maria – von Papst Franziskus

Maria, Frau des Hörens,
lass‘ unsere Ohren offen sein,
lass‘ uns das Wort Deines Sohnes Jesus
unter den tausend Worten dieser Welt heraushören,
lass‘ uns auf die Wirklichkeit, in der wir leben, hören,
auf jeden Menschen, dem wir begegnen,
und besonders auf den armen, den bedürftigen, und den,
der in Schwierigkeiten ist.

Maria, Frau der Entscheidung,
erleuchte unseren Verstand und unser Herz,
damit wir dem Wort Deines Sohnes Jesus
ohne Zögern zu gehorchen wissen,
gib uns den Mut zur Entscheidung, dazu,
uns nicht mitreißen zu lassen,
so dass Andere unser Leben bestimmen.

Maria, Frau des Handelns,
lass‘ unsere Hände und Füße zu den Anderen „eilen“,
um die Liebe Deines Sohnes Jesus zu bringen,
um wie Du das Licht des Evangeliums in die Welt zu tragen. Amen

Papst Franziskus

Gebet um einen guten neuen Bischof

Gebet um einen guten neuen Bischof

Herr Jesus Christus,
auf dich ist die Kirche gegründet,
du führst sie auch in dieser Zeit.
So vertrauen wir dir unsere Ortskirche von
Rottenburg-Stuttgart an.
Wir bitten um einen guten neuen Bischof,
in dem das Feuer des Heiligen Geistes lebendig
und die Freude des Glaubens spürbar ist,
der die Zeichen der Zeit wahrnimmt
und sie mit uns deutet
im Licht des Evangeliums,
der mit uns voller Hoffnung und Zuversicht
mutige Schritte in die Zukunft wagt,
der den Weg der Einheit geht
mit den Gläubigen in unserer Diözese
und mit der Kirche weltweit.
Stärke alle, die für die Zeit der Sedisvakanz
Verantwortung übernommen haben.
Schenke allen, die Verantwortung tragen
für die Wahl unseres neuen Bischofs,
die Gaben deines Heiligen Geistes.
Uns alle erfülle mit Vertrauen
auf deine Gegenwart,
damit wir zu Zeuginnen und Zeugen werden
für deine frohe Botschaft in dieser Zeit.
Darum bitten wir dich, Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. Amen

Der Grund

Der Grund

Ich lasse es zurück
Mein altes Leben
Neuer Ort
Neue Menschen
Ein Sturm an Gefühlen

Einen alten Baum
Soll man nicht verpflanzen
Heißt es
Warum eigentlich nicht?

Frischer Wind
Neuer Boden
Futter für Gedanken
Guter Boden
Für meine Wurzeln

Der Grund
Auf dem ich wahrhaft ruhe
Bist Du.

Der Grund
In dem ich verwurzelt bin
Bist Du.

Der Grund
Der mich hält
Bist Du.

Überall.
Und Immer.

Florian Klarwasser

Psalm eines Kriegsopfers

Psalm eines Kriegsopfers

Was habe ich getan,
dass ich so leiden muss,
was nur verbrochen,
dass man mich so heftig schlägt?

Andere haben entschieden,
mich fragten sie nicht,
nur wenige waren es,
doch die mit tödlicher Macht.

Sie fanden Gründe
den Feind zu bekämpfen
das Recht ist auf unserer Seite
tönten sie laut.

Nie habe ich verstanden
was man mich sehr früh lehrte,
wer Freund ist, wer Feind bleibt,
das war einfach so.

Den Feind malten sie mir
in den dunkelsten Farben,
die Sanften und Friedfertigen
verschwiegen sie mir.

Jetzt ist entflammt
der gräßliche Krieg
bringt Leid und Verderben,
Vernichtung und Tod.

Geflohen bin ich,
verwüstet mein Haus,
hinter starken Mauern
fand ich jetzt Schutz.

Um mich ein elendes
Schluchzen und Klagen,
ich verlor nur mein Haus,
andere die Mutter, den Sohn.

Siehst du die Tränen,
die zitternden Glieder,
Ewiger, Unbegreiflicher,
bewegt dich das nicht?

Missbraucht wirst du schamlos
von beiden Parteien,
dein Name ist Waffe
für schändliches Tun.

Fahre dazwischen,
lösche die Feuer.
Die Besonnenen stärke,
die Grausamen schwäche.

Und lass mich nicht hassen,
trotz meiner Wunden,
damit die Hoffnung auf Frieden
in mir nie erlischt.

Stephan Wahl

Ihr seid das Salz der Erde

Ihr seid das Salz der Erde

Gebet zum Weltmissionssonntag

O Jesus,
wenn der Himmel explodiert
und mit ihm Hoffnung und Vertrauen
in Politiker, die ihr eigenes Volk verraten,
wäre es leichter zu gehen als zu bleiben.
Doch du sagst: Ihr seid das Salz der Erde.

Sei du bei allen, die trotzdem bleiben
und zu den Menschen gehen,
um ihnen Licht zu bringen und zu essen,
und ihnen zu sagen:
Wir sind da und werden es auch bleiben!

Sei bei den Frauen und Männern,
die für die Jungen, Alten und Geflüchteten
ihr eigenes Leid verbergen,
weil sie alle Teil einer großen Familie sind
und wissen: Wir sind das Salz der Erde.

Das steckt mich an und ich bitte: Hilf mir zu verstehen,
dass auch ich die Welt lebendig machen kann.
Und im Vertrauen auf dich
hebe ich vorsichtig meine Hand und bin bereit.
Denn: Auch ich bin das Salz der Erde.

Ayline Plachta

Geworden bin ich

Geworden bin ich

Geworden bin ich
durch deine Liebe,
mit der du mich
geschaffen hast.

Gewachsen bin ich
durch alles hindurch,
auch den Schmerz,
den du mir nicht erspart hast.

Gerufen bin ich
bei meinem Namen,
den du geschrieben hast
in die Fläche deiner Hand.

Gehalten bin ich
von deiner Treue,
die du mir bewahrt hast
durch all die Jahre.

Geführt bin ich
von deiner Vorsehung,
die mich begleitet hat
auch in der Gefahr.

Gesegnet bin ich
mit deiner Gnade,
die du mir schenkst
mein Leben lang.

Paul Weismantel, Domvikar Bistum Würzburg

Gebet des Ortskirchentages

Gebet des Ortskirchentages

Mächtiger Gott,
durch deinen Propheten Jeremia
hast du deinem Volk die Heilsworte zukommen lassen:
„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ (Jer 29,11)
Um deines Reiches willen suchen wir Zukunft und Hoffnung
und finden uns doch in der Wüste alltäglicher Begrenzungen wieder.
Die Zeichen der Zeit fordern uns als deine heutige Stimme heraus.

Du wirst nicht müde,
deinen Menschen den Sturm der Zeit um die Ohren wehen zu lassen,
der uns herausfordert gewohnte Wege zu verlassen.

Im Vertrauen auf dich, wirkst du unsere Zukunft.
Hoffend leiden wir an der Gegenwart,
leidenschaftlich setzen wir uns für eine Zukunft der Einen Welt ein.

Wo wir miteinander unterwegs sind,
wo wir uns gegenseitig bereichern,
wo wir die Liebe wagen,
wird deine Zukunft und Hoffnung in der Welt lebendig.

Um deines Reiches willen,
vertrauend auf deine wirkmächtige Gegenwart,
schauen wir voller Hoffnung in die Zukunft.
Amen.

Gebet der ökumenischen Friedensdekade

Gebet der ökumenischen Friedensdekade

Friedliebender Gott,
wir haben uns hier versammelt,
während in einigen Ländern dieser Erde Bomben fallen
und Menschen sterben.
Das macht uns fassungslos.
Worte fehlen.
Unsere Kraft ist zu klein.
Wir fühlen uns hilflos, wütend und ohnmächtig.
Darum sind wir hier:
Gemeinsam treten wir vor dich, Gott.
Was uns Angst macht,
das bringen wir zu dir.
Sieh, was uns bewegt,
sieh unsere Sorgen.
Gegen all die Gewalt, die Not,
Gott, sei du uns Zuversicht und Stärke.
Lass unter uns den Zusammen: Halt gegen alles Trennende wachsen,
damit wir zurecht als deine Kinder eine Weltgemeinschaft
bilden können.
So bitten wir im Namen Jesu Christi,
der uns Bruder und Herr geworden ist.
Amen.