Eine Alternative zum Präsenz-Gottesdienst am 14. März 2021 um 9:45 Uhr im Martinisaal

Liebe Kinder, liebe Eltern,

alle, die nicht in den Präsenz-Gottesdienst kommen können, möchten wir auf diesem Weg teilhaben lassen. Mit diesem Ablauf könnt ihr Kleine Kirche zu Hause feiern.

Wir beginnen mit einem Gebet mit Bewegungen:

Guter Gott, wir sind heute hier.
Wir wollen Gottesdienst feiern:
Mit den Ohren,
mit den Augen,
mit dem Herzen
und mit den Füßen.
Du bist dabei und hilfst uns.
Danke guter Gott.
Wir freuen uns und loben dich. Amen

Lieder: „Wo zwei oder drei“ (Gotteslob Nr. 845) „und „Einfach spitze dass du da bist“ (Daniel Kallauch)

 

Frühling und Winter

Einmal stritten Frühling und Winter darum, wer von ihnen wichtiger wäre. Ein Bauer wollte den Streit schlichten und sagte: „Tretet in meine Dienste, dann wird sich schon herausstellen, wer von euch beiden Recht hat. Jeder soll sich Arbeit nach seiner Art suchen.“ Zuerst schickte der Winter eisige Kälte über das Land. Der Frost brach die festen Erdklumpen der Felder und bedrohte Ungeziefer und Wühlmäuse. Das Wasser in den Pfützen gefror. Am anderen Morgen, als die Kinder zur Schule gingen, entdeckten sie das Lufteis. Sie liefen miteinander um die Wette, um es unter ihren Füßen krachen zu lassen. Der Winter sah die glücklichen Kindergesichter und sagte: „Wartet, ihr sollt es noch schöner haben.“ Bald wurden auch die Tümpel und kleinen Wasserläufe mit einer Eisschicht überzogen und lockten zum Schlittschuhlaufen. Der Frühling war empört: „Wenn du so weitermachst, wirst du die junge Saat auf den Feldern vernichten.“ Er blies milden Südwind über’s Land. „Störe mich nicht bei meiner Arbeit!“ brummte der Winter. Eilig raffte er dicke graue Wolken zusammen. Es dauerte nicht lange, bis eine schützende weiße Decke über Wiesen, Feldern und Hügeln lag. Nun hatten die Buben und Mädchen erst richtig Freude. Sie warfen Schneebälle, bauten Schneemänner und Schneehäuser und rodelten mit ihren Schlitten vergnügt die Berge herunter. „So ist’s recht!“ lachte der Winter und wackelte dabei mit dem Kopf, dass die Eiszapfen in seinem Bart klirrten. Zufrieden mit sich und seiner Arbeit legte er sich in einer Schneemulde zur Ruhe. Als er eingeschlafen war, ließ der Frühling wieder den milden Südwind blasen. Der Schnee wurde ganz weich und tropfte von den Dächern. Am nächsten Morgen kitzelte die heitere Frühlingssonne den Winter an der Nase. Als er erwachte, war er gar nicht mehr so stolz und prächtig anzuschauen. Tropfend stand er da und sah zu, wie der Frühling Weidenkätzchen und die Schneeglöckchen zum Blühen brachte und die Bienen aus ihren Häuschen lockte. Bald kamen die Zugvögel zurück und zwitscherten fröhlich. Auf den Wiesen schimmerte zaghaft das erste Grün. Der Boden der Felder taute auf, und nach dem ersten warmen Regen begann die Erde wieder zu duften. Da kam der Frühling zum Bauern und Sagte: „Wie du siehst, bin ich der Meister. Weil ich dir geholfen habe, kannst du wieder dein Land bestellen.“ Auf diese schmeichelhafte Rede wollte sich der Bauer aber nicht einlassen“ Er bedachte sich und sagte: „Einer ist mir so lieb wie der andere, aber jeder zu seiner Zeit. Frühling und Winter stimmten dem Bauern zu, aber bis heute können sie es nicht lassen, einander gelegentlich zu necken.
Christiane Kutik

Aus: „Das Jahreszeitenbuch“ von Christiane Kutik,
illustriert von Eva-Maria Ott-Heidmann

© 1987, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart (13. Auflage, 2018)

Das Jahreszeitenbuch begleitet Eltern und Erzieher durch das ganze Jahr. Sie finden Anregungen zu praktischen Tätigkeiten mit den Kindern und zur sinnvollen lebendigen Gestaltung der Jahresfeste.

Reflexion zur Geschichte:

Wer war denn jetzt der Gewinner in diesem Streit? Richtig, es gab keinen Sieger und keinen Verlierer, weil beide Jahreszeiten wichtig sind. Sie erfüllen beide wichtige Aufgaben und dem Bauer in der Geschichte sind beide gleich lieb.

Genauso wie die Jahreszeiten verschieden sind, sind auch wir Menschen verschieden. Jeder Mensch sieht anders aus (groß/klein, blond/braune/schwarze Haare) und hat unterschiedliche Eigenschaften und Fähigkeiten. Jedes Kind macht andere Dinge gerne oder kann andere Dinge gut.

Gott uns so wunderbar individuell und einzigartig geschaffen. Und trotz unserer Verschiedenheit liebt Gott uns genauso, wie er uns geschaffen hat.

Lied: „Du hast uns deine Welt geschenkt“

 

Gott hat uns die verschiedenen Jahreszeiten geschenkt. Der Frühling mit der wieder grüner werdenden Natur und den bunten Blumen, die überall blühen lädt zum Danken ein.
Deshalb möchten wir heute Danke-Blumen basteln. Und das geht so:

Bastelangebot: Danke-Blumen
Vorbereitung: Eine Blüte mit mindestens 5 Blütenblättern selbst zeichnen oder mit Hilfe der Google-Bildersuche eine Druckvorlage suchen (Stichwort „Zauberblume“) und auf buntes Papier drucken. Oder auf weißes Papier, das ihr am Ende noch anmalt. Das sieht auch sehr schön aus.

Jedes Kind schreibt (oder lässt schreiben) auf seine Blume, wofür es jetzt im Frühling besonders dankbar ist. Am besten mit Holzstiften oder Kugelschreiber.

Dann werden die einzelnen Blütenblätter zur Mitte hin geknickt.

Wenn ihr nun die gefalteten Blumen in eine große Schale mit Wasser legt (vorsichtig auf das Wasser), gehen sie langsam auf.
So werden auch in der Natur nach und nach die Knospen aufgehen. Dafür danken wir Gott.

Biblischer Bezug:
Epheser 5,20 (Saget Danke allezeit), Philipper 4,4-7 (Freuet euch im Herrn allezeit)

Lieder: „Alle Knospen springen auf“ und „Alles muss klein beginnen“

Nun wollen wir gemeinsam das beten, was Jesus seinen Jüngern gelehrt hat, das Vater unser:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.
Amen.

Zum Abschluss gibt es noch den Kinderkirchsegen.

Guter Gott du bist innen (mit den Händen auf sich zeigen)
Und außen (die Hände nach vorn wegstrecken)
Und um uns herum (die Hände zur Seite führen)
Gieße über uns deinen Segen aus (mit einer Hand über den Kopf)
Du sollst in uns wohnen (Hände über der Brust kreuzen)
Wir sind dein Haus (mit den Händen ein Dach über den Kopf bilden)

Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag zwischen Winter und Frühling!
Das Kleine-Kirchen-Team